Die Eigene Tauchausbildung

Posted on Tuesday, Jul 12, 2022

Show Notes

Disclaimer: Die in diesem Podcast getätigten Aussagen spiegeln lediglich die Meinungen der Produzenten wieder. Obwohl wir die Aussagen im Podcast reflektiert und nach Möglichkeit auf der Basis wissenschaftlicher und technischer Standards treffen, bleibt die verantwortungsbewusste Nutzung dieser Informationen dem Hörer überlassen! Taucht nicht über eure eigenen Grenzen und der eurer Buddies! Haltet euch an eure Zertifizierung und besucht praktische Trainings und Kurse, um eure taucherischen Fähigkeiten zu verbessern.

In dieser Folge des Podcasts fassen wir für die zukünftigen Taucher verschiedene Aspekte der Taucherausbildung zusammen. Alles dreht sich um die Frage: Wie finde ich die richtige Ausbildungsform für mich? Wir erklären häufige Fallstricke und geben euch den einen oder anderen Tipp, wie es dann auch mit den geplanten Zielen funktioniert.

  1. Tauchlehrer sind so individuell wie du als Kursteilnehmer. Deshalb harmoniert es nicht zwingend auch mit jedem Lehrer.
  2. Auch die Umgebung ist für einen guten Kurs ausschlaggebend. Überlege dir gut, in welchem Lernumfeld du lernen magst.
  3. Du solltest eine Tauchschule finden, in welcher der Kurs eine angemessene Größe hat und du dich so wohl fühlst, dass du dich auch traust, Fragen zu stellen.
  4. Ein guter Lehrer sollte bei Bedarf auch Auskünfte über das Handbuch hinaus geben können und nicht auf pauschale Aussagen bestehen. Dadurch schafft er es, auch sehr motivierte und interessierte Teilnehmer weiterhin zu motivieren.
  5. Es gibt bei allen Verbänden maximale Gruppengrößen je Instruktor, welche je nach Bedingungen angepasst werden müssen. So kann ein einzelner Lehrer unter schlechter Sicht evtl. auch nur zwei Schüler betreuen… Berücksichtigt dein Tauchzentrum das auch?
  6. Wie erkenne ich ein gutes Schulungszentrum? Die Schulungsräumlichkeiten sollten die Möglichkeit geben, in Ruhe zu lernen und am Kurs teilzunehmen. Man sollte sich willkommen fühlen und das Equipment sollte aufgeräumt und ordentlich sein. Das Personal sollte auf euch eingehen und Bedenken ernst nehmen. Im Idealfall solltest du deinen Instruktor kennen lernen, bevor der Kurs los geht.
  7. Zuhause oder im Urlaub anfangen? Das Risiko eines Kurses im Urlaub ist, dass man vorher nicht zwingend sicher ist, ob es einem gefällt. Im Zweifelsfall muss ein Plan B vor Ort her. Das Tauchcenter kann man auch schon vorher anhand der Reviews der großen Suchmaschinen beurteilen. Wichtig: Die Kommentare lesen und nicht nur auf die Sterne schauen. Häufige Beschwerden über ruppiges Personal oder schlechtes Equipment sind ein Warnzeichen.
  8. Im Urlaub hat man evtl. den Kopf mehr frei, muss aber auch die Nerven haben, die Theorie am Urlaubsort zu machen. Ein Kompromiss können “Überweisungen” sein, bei denen man Theorie und Pooleinheiten zuhause macht. Im Urlaub geht es dann direkt ins Wasser zum Rest des Kurses.
  9. Eine gute Option sind kurze “Experiences”, bei denen man nur kurze Zeit mit der Schule verbringt (Schnuppertauchen). Hier kann man mit wenig Zeitaufwand und günstig ausprobieren, ob es mit der Schule und dem Lehrer passt. Im Zweifelsfall darf man auch mehrfach probieren. Und auch bei einem anderen Lehrer oder auch einer anderen Schule kann man Bedingungen finden, welche einem besser gefallen.
  10. Macht euch Gedanken, warum ihr mit dem Tauchen anfangen wollt und wählt eure Schule anhand dieser Bedingungen aus. Eine Schule zuhause bereitet auch evtl. besser auf das Kaltwassertauchen vor, als ein Divecenter in Ägypten. Außerdem könnt ihr dann während dem Kurs entscheiden, ob eure Erwartungen an den Sport erfüllt werden.
  11. Aufpassen beim Tauchurlaub mit dem Partner: Im schlimmsten Fall hat einer richtig Spaß und der Partner ist gelangweilt oder hat Angst. Könnt ihr damit leben, dass entweder beide aufhören oder einer / eine am Strand sitzt und zuschaut? Wollt ihr wirklich selber tauchen oder macht ihr den Kurs eurem Partner zuliebe? Im Zweifelsfall mal zusammen ein Schnuppertauchen machen…
  12. Was sind eure Erwartungen an den Instruktor und was sind die Erwartungen des Instruktors an euch? Wollt ihr eher harten Drill oder den Entspannungsfaktor? Kommuniziert eure Erwartungen schon früh, damit sich die Schule anpassen kann. Oft gibt es verschiedene Lehrer und das Center hat eine Idee, wer zu euch passt.
  13. Es gibt verschiedene Verbände im Tauchsport. Die Grundlagen sind in ISO-Standards genormt. Gerade die Inhalte der Basiskurse sind sehr ähnlich. In der weiterführenden Ausbildung gibt es aber Unterschiede. Deshalb kann man die Standards durchlesen und sich bewusst entscheiden. Die Kurse werden aber gegenseitig an den Tauchcentern anerkannt, weshalb man sich am Anfang nicht festlegen muss und auch später noch wechseln kann.
  14. Tauchausbildung kann recht teuer werden. Eine Alternative können Vereine sein, die oft auch günstiger schulen, weil niemand hauptberuflich davon leben muss. Im Gegenzug investiert man aber seine Zeit, um auch mal im Verein tätig zu werden. Wenn ihr einen Verein bei euch in der Gegend entdeckt, dann schaut doch mal auf Verdacht vorbei und redet mit den Leuten. Wenn ihr euch nicht wohlfühlt, dann zwingt euch ja niemand zum wiederkommen. Nächster Vorteil: Ihr lernt Gleichgesinnte kennen und findet Anschluss.
  15. An den hauptberuflichen Schulen gibt es oftmals ein Feierabend-Tauchen oder auch tauchausflüge an den Wochenenden. Auch hier kann man später Anschluss und potentielle Buddies kennen lernen.
  16. Bei der Ausbildung kann man eine Dreiermatrix ausmachen: Man kann nur zwei Optionen aus der Auswahl schnell - gut - oder günstig für sich wählen. Also kann man entweder Zeit oder Geld in seine Ausbildung investieren. Schnelle und günstige Ausbildungen haben ein hohes Risiko, bei der Qualität Abstriche zu machen.

Was sind eure besten Tipps für neue Taucher, die ein Ausbildungscenter suchen? Und welche Erfahrungen habt ihr selber gemacht? Schreibt uns dazu gerne auf Facebook, Instagram und in den Youtube-Kommentaren! Auf euer Feedback freuen wir uns.