Disclaimer: Die in diesem Podcast getätigten Aussagen spiegeln lediglich die Meinungen der Produzenten wieder. Obwohl wir die Aussagen im Podcast reflektiert und nach Möglichkeit auf der Basis wissenschaftlicher und technischer Standards treffen, bleibt die verantwortungsbewusste Nutzung dieser Informationen dem Hörer überlassen! Taucht nicht über eure eigenen Grenzen und der eurer Buddies! Haltet euch an eure Zertifizierung und besucht praktische Trainings und Kurse, um eure taucherischen Fähigkeiten zu verbessern.
Im Gegensatz zum Tauchtag im Hotel lebt man beim Liveaboard / Tauchsafari quasi auf dem Steg und sofort vor oder nach dem Frühstück kann man ins Wasser. So kommt man easy auf 3-4 Tauchgänge am Tag und auf die Woche kann man viel Erfahrung sammeln und neue Skills trainieren. Auf einer Tauchsafari erhält man üblicherweise viel Unterstützung durch die Crew. Das macht das Tauchen weniger anstrengend und man ist schneller im Wasser.
Auf einigen Tauchbooten sammeln sich die Cracks, Tekkies und ein eigen- oder fremdgefühltes Kompetenzniveau. Das kann auch schon mal anstrengend sein und eine ungute Dynamik entwickeln. Weshalb nicht also etwas simpler an die Sache herangehen, Stress herausnehmen und einfach nur an schöne und weniger anspruchsvolle Tauchplätze gehen? Dort kommen insbesondere auch Taucher und Taucherinnen mit weniger Erfahrung ganz auf ihre Kosten. Was sind Einstiegsvorraussetzungen für eine Tauchsafari?
Abhängig von der geplanten Tour verlangen viele Anbieter eine Mindestanzahl von Tauchgängen. Das können 25 oder auch 50 Tauchgänge sein. In speziellen Situationen nehmen manche Anbieter auch weniger erfahrene Taucher mit auf das Boot, dann unter spezieller Aufsicht und mit der Option, an manchen Plätzen nicht ins Wasser zu kommen. Auf einer Anfängersafari sind 10 Tauchgänge das Minimum und es werden gezielt Tauchplätze angefahren, auf denen jeder ins Wasser kann. Ein wichtiger Skill für das tauchen auf einem Boot ist das Boje setzen: Zum einen will man ja nicht von einem anderen Boot überfahren werden, zum anderen muss einen das eigene Boot auch finden - gerade wenn Strömung die Tauchgruppe abtreibt. Das schöne: Das kann man schon vorher super bei einem Pool-Workshop üben.
Auf einem Tauchboot geht alles ein wenig enger zu und es ist wichtig, sich passend zu organisieren. Safariboot sind dabei meistens geräumiger als Tagesboote. Das schafft ein wenig mehr Platz. Außerdem muss man auf vielen Booten die Flasche nicht wechseln, sondern diese wird einfach am Platz wiederbefüllt.
Schaut am besten vorneweg, dass ihr eure Materialien zusammenhaltet und nicht verliert. Mit einem großen Karabiner kann man Maske und Flossen zusammenklipsen und schnell mit ins Wasser nehmen.
Dem Guide muss man nicht zu 100% hinterhertauchen, sondern kann einfach schauen, ob dieser etwas Interessantes gefunden hat. So spart man Anstrengung und somit Gas. Im Zweifelsfall aus der Strömung halten, nah am Riff bleiben und Strecken abkürzen, um bei der Gruppe zu bleiben. In der Gruppe immer frühzeitig beobachten, wohin sich die einzelnen Personen bewegen. So verhindert man einen Crash unter Wasser.
An Bord kann man sich gut an den Tauchguides orientieren. Diese kennen das Boot in - und auswendig. Wie organisieren die Guides sich und wie organisieren sie ihre Ausrüstung? Nachmachen erlaubt…
Man kann sich schon rechtzeitig fertig machen und den Anzug zumindest halb anlegen. So spart man später Zeit. Natürlich immer auf die eigene Temperatur aufpassen, damit man keinen Hitzschlag kriegt. Seine Ausrüstung kann man schon nach dem Tauchgang für den nächsten Tauchgang vorbereiten und das Nitrox analysieren. Das spart später Zeit und Stress.
Merkt euch das Outfit des Guides und die Flossenfarbe. So erkennt ihr den Guide auch in der Gruppe - denn im Wasser kann es schnell unübersichtlich werden.
Laut Ausbildungsstandard ist ein Schnorchel Pflicht. Auch, wenn wir alle wissen, dass das in der Praxis nicht so gehandhabt wird: Auf dem Boot kann ein Schnorchel Sinn machen. In der Kiste versorgt ist er griffbereit, falls im Wasser etwas Interessantes passiert.
Auf den grösseren Safaribooten ist es normalerweise ruhiger als auf den kleines Tagesbooten. Das hilft gegen Seekrankheit. Am besten sucht man sich einen ruhigen Platz im Schatten, von dem aus man sich auf den Horizont konzentrieren kann. Abgase der Maschinen sollte man meiden.
Es gibt verschiedene Medikamente gegen Seekrankheit. Viele davon sind allerdings nicht zum Tauchen geeignet. Wenn ich in der Packungsbeilage der Hinweise “keine Maschinen bedienen” oder “nicht Auto fahren” findet, dann ist das Medikament nicht zum Tauchen geeignet. Am besten vorab mit dem Tauchmediziner beraten…
Die Safariboote führen oft wirksame Medikamente mit.
Als Alternative kann man über Akupressur-Armbänder oder Pflaster nachdenken, mit denen viele guten Erfolg haben. Auch Vitamin C hat einen guten Effekt gegen Seekrankheit, ist günstig und kann einfach ins Trinkwasser gemischt werden.
Auf Tauchbooten ist es üblich, Barfuß unterwegs zu sein. Die Schuhe werden also am ersten Tag in einer Kiste versorgt und weggeräumt. Socken können den verfrorenen Zeitgenossen helfen. Haltet eure Füße möglichst viel trocken, um Infektionen vorzubeugen.
Der Wind wird auf See oft unterschätzt. Und gerade in der Nacht wird es schnell kühl. Deshalb an warme Kleidung denken. Viel Wärme verliert man über den Kopf, deshalb: Mütze auf, gerade mit nassen Haaren. Das gleiche gilt auch für die Sonne unter Tag. Auf See holt man sich schnell einen Sonnenbrand. Deshalb gut mit Sonnencreme eincremen oder die Sonne ganz vermeiden. Oder am besten beides. Pro Tip: Besorgt euch eine Sonnencreme ohne riffschädliche Inhaltsstoffe. Der Tauchshop eures Vertrauens hat hierzu bestimmt etwas.
Achtet darauf, gegenseitig auf euch aufzupassen und nicht nur stumpf auf eure Ausrüstung zu schauen. Durch gute Positionierung kann man sich so positionieren, dass immer ein Platz zwischen den Mitgliedern der Tauchgruppe frei ist. So hat man mehr Platz beim Anlegen.
Die Boote haben an den Riffen ihre eigenen Regeln, wer wann und wo festmachen darf. Das hat einen gewissen Rhythmus, der von den großen Liveaboard-Booten vorgegeben wird. Deshalb haben gerade die Tagesboote oft einen gewissen Stress und müssen zu vorgegebenen Zeiten am Platz sein.
Die Crew auf dem Schiff hat viel Erfahrung. Auch wenn die Crew nicht immer Englisch spricht, so verstehen sie sich gut auf Körpersprache und nehmen schnell wahr, wenn ihr nervös seid. Achtet darauf, die Crew zu respektieren und normale Umgangsformen zu wahren. Hilfe darf man auch ablehnen, wenn es einem zu viel wird - wichtig ist aber immer eine gute Kommunikation. Im Zweifelsfall kann der Guide übersetzen oder Probleme klären. Ein kleines Dankeschön kann Wunder wirken. Respektiert auch die Privatsphäre der Crew. Diese sind oft über viele Monate mit Gästen auf See und brauchen hier und da einen Moment, um sich zurückzuziehen.
Im Zweifelsfall kann es eine gute Idee sein, sich ein wenig zu schonen und Probleme auszukurieren, bevor man wieder ins Wasser geht. Also nicht zu schnell pushen und dadurch den Tauchurlaub ganz ruinieren. Die Tauchboote haben eine große Reiseapotheke dabei, die auch gut für die lokalen Keime hilft. Das gilt insbesondere bei Durchfall. Diese kann man gut in Anspruch nehmen. Wer allerdings oft Probleme mit z.B. den Ohren hat, der tut gut daran, sich vom Hausarzt ein Antibiotikum verschreiben zu lassen. Aufpassen mit den gutgemeinten Tipps von Tauchbuddies: Im Bedarfsfall ist jeder ein Arzt und spart nicht mit gutgemeinten Tipps. Diese machen allerdings nicht immer Sinn - also selber nachdenken ;-)
Das Schöne beim Tauchen vom Land ist: Man kann den Leuten aus dem Weg gehen. Das funktioniert auf einem Safariboot nur eingeschränkt, denn der Platz ist nicht unendlich. Es macht Sinn, die Gruppen schon von Beginn an aufzubrechen und an verschiedenen Stellen Anschluss zu haben. So kann man verhindern, dass man sich nach zwei Tagen auf die Nüsse geht. Außerdem: Vielleicht nicht mit dem Tauchbuddy ins gleiche Zimmer gehen, denn so sitzt man doch sehr eng aufeinander ;-) Alternativ kann man auch mit einer fertigen Gruppe auf eine Safari gehen. So kennen sich schon alle Beteiligten.
Achtet auf euren Buddy. Ein Buddyteam geht in beide Richtungen! Kommuniziert vorab eure Erfahrungen und Erwartungen, damit es unter Wasser keine Überraschungen gibt. Man darf einen Buddy auch ablehnen, wenn man sich nicht wohlfühlt oder die Erwartungen völlig auseinander gehen. Der Buddycheck ist ein kritischer Punkt, denn die wenigsten Taucher fühlen sich unwohl, angegrabbelt zu werden oder die eigenen Ausrüstung blind jemandem anzuvertrauen. Deshalb: Aktiv mitsprechen, was ihr an der Ausrüstung macht. Auch ein guter Punkt: Ein Partner führt eine Ausrüstungsfunktion vor, der andere macht nach. So bedient jeder die eigene Ausrüstung, man hat einen gewissen respektvollen Abstand und lernt aber auch die andere Ausrüstung besser kennen.